Bioinformatik")?>
Die Fortschritte in der experimentellen Technik haben den Biowissenschaften
ein völlig neues Gesicht gegeben. Statt der Beschreibung phänomenologischer
Beobachtungen ist nun, durch die Sequenzierung und Entschlüsselung des
Genoms, die systematische Aufklärung molekularer Mechanismen komplexer
Lebensvorgänge möglich. Die Menge an DNA- und Proteinsequenzen, die sich
in öffentlich zugänglichen Datenbanken befindet, wächst exponentiell; die
Sequenzierung findet heute schon nicht mehr in kleinen Laboren sondern in
,,Sequencing Factories`` statt.
Die Bioinformatik stellt hierbei ein neues, eigenständiges, interdisziplinäres
Arbeitsfeld dar, in dem Methoden der Mathematik, Informatik und Statistik
benutzt werden. Das Ziel ist es einerseits, im engen Dialog mit Biologen
unter Einbeziehung von Wissen aus der Biologie, Biochemie, Chemie und Physik
die experimentelle Technik voranzutreiben, und so die Kosten z.B. des Human
Genome Projects zu reduzieren. Andererseits muß die Beantwortung der relevanten
biologischen Fragen durch neue Ansätze in der Datenanalyse und Modellierung
möglich gemacht werden.
Projekte")?>
- Multiplex-PCR Primer Design
Die Polymerase Kettenreaktion (PCR) ist das Arbeitspferd der Biotechnologie. Das
Multiplexen dieser Reaktion, d.h. das gleichzeitige Amplifizieren verschiedener
DNA-Loci kann zu signifikanten Zeit- und Kosteneinsparungen beitragen, und ist
daher von grossem Interesse für Laborapplicationen.
Wir haben ein Computer-Programm entwickelt, das beim Auswälen von geeigneten
Primer-Sequenzen sowie beim Design der Experimente den Benutzer unterstützt und
so komplexe Multiplex-Reaktionen ermöglicht.
Lars Kaderali (kaderali@zpr.uni-koeln.de), Astrid GÃösling, P Scott White, Rainer Schrader
- Berechnung von DNS-Schmelztemperaturen mittels fraktionaler Programmierung
In vielen experimentellen Methoden ist es hilfreich, die Schmelztemperatur
von gegebenen DNS-Stücken berechnen zu können. Die Auswahl geeigneter
Primer für Polymerase-Kettenreaktionen (PCR) oder das Design von Oligonukleotiden
für DNS-Chips sind Beispiele, in denen effiziente Verfahren für solche
Berechnungen eingesetzt werden. Wir präsentieren einen neuen Ansatz basierend
auf Dinkelbach's Algorithmus, der zu zwei gegebenen DNS-Sequenzen gleichzeitig den
stabilsten Duplex und die entsprechende Schmelztemepratur bestimmt.
Lars Kaderali (kaderali@zpr.uni-koeln.de),
Alexander Schönhuth, Rainer Schrader in Zusammenarbeit mit Markus Leber vom
Institut für Biochemie der Universität zu Köln.
-
Analyse von Genexpressionsdaten mit Hilfe von Hidden Markov Modellen
DNA-Chip-Experimente sind zu einem Standardwerkzeug im experimentellen Repertoire
der Molekulargenetik
geworden. Führt man mehrere Experimente hintereinander aus, erhaelt man Zeitreihen
von Genexpressionsniveaus. Zur Modellierung dieser Zeitreihen haben sich HMM's als
günstig erwiesen. HMM's erlauben,
- bereits vorhandenes Wissen einzubinden,
- zu visualisieren und interaktiv zu analysieren, wobei
- hohe Robustheit gegenüber verrauschten und nicht vorhandenen Daten bewahrt bleibt.
Der aktuelle Stand der Arbeiten kann
hier besichtigt werden.
Alexander Schönhuth (schoenhuth@zpr.uni-koeln.de)
in Zusammenarbeit mit Alexander Schliep und Christine
Steinhoff vom Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik
- Konstruktion genregulatorischer Netzwerke basierend auf Genexpressionsdaten
Ein Problem in der Bioinformatik besteht in der Frage, wie sich Regulierungen zwischen verschiedenen Genen eines Organismus herausfinden lassen.
Mit Hilfe von Systemen von Differentialgleichungen lassen sich solche Regulierungen beschreiben. Dazu verwenden wir Genexpressionszeitreihen.
Die Spezifikation des Modells sowie Methoden zur Berechnung der Parameter der Differentialgleichungen werden hier am Institut entwickelt.
Jutta Gebert (gebert@zpr.uni-koeln.de) und Nicole Radde
(radde@zpr.uni-koeln.de)
- Mustererkennung in der genetischen Epidemiologie
Verfahren der statistischen Mustererkennung halten das Potential, komplexe
Zusammenhänge in genetischen Erkrankungen zu analysieren. Ein Schwepunkt
der Arbeit hier im Hause liegt in der Entwicklung neuer mathematischer Methoden
für diese Zielsetzung.
Lars Kaderali (kaderali@zpr.uni-koeln.de)
- Observable Operator Modelle zur Analyse von Biosequenzen
Die statistische Modellierung von Sequenzen schafft vielfältige Analysemöglichkeiten.
Unter den Anwendungen sind z.B. modell-basiertes Clustern, Mustererkennung und
Alignments zu nennen. Im Rahmen einer Doktorarbeit wird eine neue Modellklasse, die
Observable Operator Modelle, die als eine Verallgemeinerung der gut bekannten
Hidden Markov Modelle aufgefasst werden können,
sowohl theoretisch erforscht als auch zur Analyse von Genexpressionszeitreihen
und der Klassifizierung von Proteinen angewendet.
Alexander Schönhuth (schoenhuth@zpr.uni-koeln.de)
Abgeschlossene Projekte")?>
- Primer Design für Genotyping Anwendungen
Single-Base-Extension Polymerase-Reaktionen können in Kombination mit
DNA-Chips oder Flow-Cytometry-Technologie stark parallelisiert werden
(Multiplexing). Hierzu ist ein sehr sorgfältiges auswählen multiplexfähiger
SBE-Primer notwendig.
Lars Kaderali (kaderali@zpr.uni-koeln.de),
Alina Deshpande, John P. Nolan, P. Scott White
-
ProClust: Protein Clustering - Searching for Homologue Proteins using transitivity
Analyse von Proteinsequenzen für die Strukturvorhersage von Proteinen
Eva Bolten, Peter Pipenbacher, Alexander Schliep
(schliep@molgen.mpg.de), Alexander Schönhuth
(schoenhuth@zpr.uni-koeln.de),
Sebastian Schneckener, Dietmar Schomburg, Rainer Schrader
- Probenauswahl für DNS-Chips
Stark parallelisierte Hybridisierungsexperimente wie auf DNS-Chips
erfordern die sorgfältige Auswahl der Chip-Proben, um
Kreuzhybridisierungen zu vermeiden. Im Rahmen einer Diplomarbeit wurde
ein Verfahren entwickelt, geeignete Kandidaten auszuwählen.
Lars Kaderali (kaderali@zpr.uni-koeln.de),
Alexander Schliep
- Berechnung der Schmelztemperatur von zwei
Sequenzen
Über ein Formular kann hier, mit dem im Hause entwickelten Programm
ThermAlign, die Schmelztemperatur von zwei
DNA-Sequenzen online berechnet werden.
Lars Kaderali (kaderali@zpr.uni-koeln.de)
Diplomarbeiten")?>
Es besteht für interessierte Studenten die Möglichkeit, im Bereich
Bioinformatik eine Diplomarbeit anzufertigen. Nähere Informationen
hierzu finden sich unter
http://www.zaik.uni-koeln.de/AFS/teachings/themenboerse.html
, oder im persönlichen Gespräch mit Lars Kaderali oder Alexander Schönhuth,
Tel. 0221-470-6011 oder per E-Mail an
bioinformatik@zpr.uni-koeln.de.
Interessengruppe")?>
Die Bioinformatik-Interessengruppe BIG
ist ein loser Verbund von Mitarbeitern wissenschaftlicher und kommerzieller Institutionen
aus dem Bereich der Bioinformatik. Wesentliche Aufgabe ist die Vernetzung in der Region
Köln/Bonn; dazu werden regelmässig Treffen durchgeführt; über zwei
Mailinglisten wird darüber hinaus der gegenseitige Austausch gefördert.
Nähere Informationen unter
http://www.zaik.uni-koeln.de/~big
Kooperationspartner")?>
CUBIC - Cologne University Bioinformatics Center
Science Factory
Arbeitsgruppe Genetik / Prof. Tautz
Institut für Biochemie / Prof. Schomburg
Los Alamos National Laboratory (LANL)
Kontakt")?>
Kontakt über E-Mail an bioinformatik@zpr.uni-koeln.de