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Bei der Bestimmung von Prototypen wird lediglich die Sparphase
eines Bausparvertrages betrachtet, da in dieser Phase der Bausparer
relativ frei ist, individuelle Sparziele zu verfolgen. Erst nach
Erreichen bestimmter Mindestbedingungen in der Sparphase gelangt ein
Vertrag in die nachfolgende, weitgehend determinierte Darlehensphase. Zur Bildung der
Prototypen werden Clusterverfahren verwendet. Ein Cluster, hier eine
Gruppe von Verträgen, wird durch seinen über ein bestimmtes
Abstandsmaß ermittelten Schwerpunkt repräsentiert.
Über den jährlichen Spargeldeingang wird ein Abstandsmaß definiert,
welches dem Clusteralgorithmus ermöglicht, im Sparverhalten möglichst
,,nahe`` beieinanderliegende Verträge zusammenzufassen.
Da es sich um ein NP-schweres Problem handelt, gibt es nach heutigem Wissensstand
keinen Algorithmus, der das vorliegende Problem in
polynomieller Zeit lösen kann. So wurde auf eine Heuristik
zurückgegriffen, welche auch angesichts großer Datenmenengen (bis zu drei
Mio. Einzelverträge pro Kasse) gute Ergebnisse in vertretbarer
Zeit erzielt.
Abbildung:
Kombinationsmöglichkeiten von Verhaltensweisen
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Um das Verhalten der Prototypen zu vervollständigen, muß neben dem
Anspar- auch das Abruf- und Tilgungsverhalten definiert werden. Hierzu
wird aus den Einzelvertragsdaten für die jeweiligen
Prototypen ermittelt, mit welcher Häufigkeit bestimmte
Verhaltensmuster während oder nach der Sparphase auftreten. So kann ein
Sparer in der Sparphase kündigen, nach der Sparphase sein
Darlehen annehmen, darauf verzichten, die Entscheidung aufschieben, ein angenommenes
Darlehen auf verschiedene Weisen tilgen, etc. Hieraus ergeben sich
zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten für das Verhalten von
Prototypen (vgl. Abb. 3.2).
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1999-07-28