Sei G=(V,E) ein Graph ohne Schleifen und Parallelen und sei an
jedem Knoten die Anzahl der ausgehenden Kanten
. Dann hat G einen Hamiltonschen Kreis.
Wir untersuchten nun, inwiefern diese Aussage sich allein mit Mitteln
der Linearen Algebra formulieren und beweisen läßt. Dazu stellt man
zunächst fest, daß die Punkte einen |V|-1 dimensionalen Vektorraum
aufspannen, man spricht vom Rang r(M) des Matroides M auf der
Kantenmenge E. Also können wir |V| durch r(M)+1 ersetzen. Um
d(v) ersetzen zu können, beobachten wir zunächst, daß jeder Kreis
einen Knoten gerade oft trifft. Die Bedingung
impliziert darüberhinaus, daß jede nichtleere Kantenmenge, die von
jedem Kreis gerade oft getroffen wird, wir sprechen vom orthogonalen
Komplement des Kreisraums oder den Kokreisen, mindestens
Kanten enthält. Damit können wir obigen Satz
umformulieren.
Sei M ein einfaches binäres Matroid auf der Menge E und
habe jeder Kokreis mindestens
Elemente. Dann hat
M einen Kreis der Größe r(M)+1.
Leider ist dieser Satz so falsch. Betrachten wir dazu das Fanodual,
das aus folgenden Vektoren besteht.
Die Matrix hat vollen Rang 4 und alle Kreise haben 4 Elemente,
hingegen habe alle Cokreise 3 oder 4, in jedem Fall jedoch mehr als
Elemente. Allerdings ist das Fanodual als
Übeltäter, wenn es um Verallgemeinerungen von graphentheoretischen
Sätzen geht, bekannt. Die Matroide, die diesen Übeltäter nicht
enthalten sind eine etwas größere Klasse, als die Matroide, die
durch total unimodulare Matrizen definiert sind, welche wiederum alle
Graphen umfassen. Es gelang uns nun zu zeigen, daß obiger Satz -
und ein paar ähnliche Sätze - in regulären Matroiden gelten.
Genauer konnten wir die Gültigkeit in einer etwas größeren Klasse
zeigen, wobei der Übeltäter diesmal nicht das Fanodual, sondern die
Fanoebene selbst ist.
Sei
ein ein einfaches binäres Matroid auf der
Menge E ohne F7-Minor und habe jeder Kokreis mindestens
Elemente. Dann hat M einen Kreis der Größe
r(M)+1.