Seit 1982 ist unter Leitung von Prof. Leidhold an der Universität Erlangen in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe das Simulationsspiel POL&IS (,,POLitik und Internationale Sicherheit``) entwickelt worden. Seit 1992 hat diese Arbeitsgruppe ihren Sitz an der Universität Köln. Die Simulation hat die komplexe Wechselwirkung zwischen Sicherheitspolitik und militärischer Rüstung einerseits sowie internationaler Politik und Weltwirtschaft andererseits zum Inhalt. Auf diese Weise wird den beteiligten Studierenden ein Eindruck von der sensiblen Konstruktion dieses Systems vermittelt. Die Welt des POL&IS-Simulationsspiels besteht aus 11 Regionen, die den realen Weltregionen nachgebildet sind und untereinander in regelgeformten Beziehungen stehen. Die einzelnen Spielgruppen, die je eine Region vertreten, können mit bis zu vier Personen besetzt werden (Regierung, Opposition, Militär und Wirtschaft). Um handlungsfähig zu sein, muß jede Spielgruppe sich auf ein einheitliches Vorgehen einigen. Auf diese Weise entsteht eine in vielen Ebenen vernetzte Welt von Beziehungen, in der jedes Handeln automatisch auf Gegenhandeln stößt und somit niemals abschließend zu berechnen ist. Insofern handelt es sich bei der POL&IS-Simulation um eine offene Simulation; sie ist nicht Abbild, aber Annäherung an die Wirklichkeit.
Im Rahmen von NIKOS wird diese teilformalisierte, interaktive Simulation in einer computerunterstüzten Version neu aufgearbeitet. Das inhaltliche Konzept des computergestützten NIKOS-Seminars umfaßt eine Vielzahl von komplexen Variablen aus den Bereichen Politik und Wirtschaft, die in ihrer Gesamtheit die Prozesse und Strukturen der Internationalen Politik modellhaft abbilden.
