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Zuordnung

Um einen gegebenen Vertragsbestand möglichst exakt abzubilden und fortzuschreiben, ist es notwendig, die einzelnen Verträge einem Prototypen zuzuordnen, der in seinem Sparverhalten dem des Sparers am ehesten entspricht.


  
Abbildung: Das Zuordnungsproblem bei jungen Verträgen
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\epsfig{file=bspk5/bilder_bspk/zurord2.eps,width=\columnwidth}\end{center}\end{figure}

Hierbei tritt allerdings das Problem auf, daß sich insbesondere junge Verträge nicht eindeutig einem bestimmten Prototypen zuordnen lassen, da diese noch keine Gelegenheit hatten, sich über ihren Spargeldeingang zu differenzieren (vgl. Abb. 3.3). Daher werden für jeden Prototypen Unter- und Obergrenzen der Anteile bzgl. der Vertragssummen ermittelt, die bei diesem Verfahren eingehalten werden müssen. Über diese Intervalle lassen sich auch die Eigenschaften der Prototypen berücksichtigen, die noch in der Zukunft liegen und deswegen nicht in den Abstand eingehen. Hierdurch kann die aus der Vergangenheit ermittelte Zusammensetzung des Kollektivs bzgl. des Sparverhaltens in die Zuordnung junger Verträge einfließen. Eine zu starke Gewichtung bestimmter Sparverhalten wird so verhindert. Zusätzlich lassen sich die Anteile der Prototypen durch Variation dieser Schranken steuern.


  
Abbildung: Zuordnung als Minimum-Cost-Flow-Problem
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\epsfig{file=bspk5/bilder_bspk/network.eps,width=\columnwidth}\end{center}\end{figure}

Der Vorgang selbst erfolgt mit Hilfe eines Minimum-Cost-Flow-Ansatzes, so daß unter Berücksichtigung der Ober- und Unterschranken die Summe der Abstände der einzusortierenden Verträge zu ihren Prototypen minimal wird. In der Formulierung als ganzzahliges Flußproblem (vgl. Abb. 3.4) sind die Kosten durch die Abstände gegeben. Dieses Problem kann in polynomieller Zeit exakt gelöst werden.
Anschließend erfolgt eine feinere Aufteilung der Verträge entsprechend der Häufigkeiten bestimmter Aktionen, wie Kündigungen, Sondertilgungen, etc.
Durch dieses Verfahren werden alle Verträge, welche sich noch in der Sparphase befinden, einem bestimmten Prototypen zugeordnet. Um jedoch den zu Beginn der Simulation vorhandenen Bestand vollständig abzubilden, ist auch die Berücksichtigung der Verträge notwendig, die bereits ihre Sparphase beendet haben. Diese werden reinen Bestandsschichten zugeordnet, die keinen Anteil am Neugeschäft bekommen und in der Simulation nur noch abgewickelt werden.


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1999-07-28