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Während es bei Packungsproblemen darum geht, möglichst viele
Objekte auf möglichst kleinem Raum unterzubringen,
ist bei Dispersionproblemen das Ziel, die Objekte
möglichst weit voneinander entfernt zu plazieren.
Fragestellungen dieser Art treten auf, wenn sich
die Objekte so wenig wie möglich gegenseitig stören
sollen, etwa bei Rundfunksendern oder Zweigstellen
einer Ladenkette.
Dispersionsprobleme lassen sich auch als Packungsprobleme modellieren,
bei denen man eine fixe Anzahl von möglichst großen
Objekten zu plazieren hat. Vom mathematischen Standpunkt
sind fast alle dieser Probleme NP-schwer, d.h. es
ist nicht damit zu rechnen, daß es einen exakten Algorithmus
mit schneller Laufzeit gibt.
Hochbaum und Maass stellten 1985 ein polynomielles
Approximationsschema vor,
das für einen bestimmten Typ von Packungsproblemen
schnelle Approximationsalgorithmen mit Gütegarantie beliebig nahe bei 1
liefert. Demgegenüber war für Dispersionsprobleme ein
derartiges Schema nicht bekannt und es war unklar, ob es
solch ein Schema überhaupt geben könne. Es gelang uns,
diese offene Frage zu lösen, indem wir zeigten, daß es
unter der Voraussetzung
keinen polynomiellen
Approximationsalgorithmus mit Gütegarantie kleiner als 14/13
geben kann. Für eine besondere Klasse von Problemen liegt diese
Schranke sogar bei 2, was sich mit der Gütegarantie des
besten bekannten Approximationsalgorithmus deckt. Dies löste
ein offenes Problem von Ravi, Rosencrantz und Tayi.
Andererseits gelang es uns für eine andere Problemklasse,
diesen besten bekannten Approximationsfaktor zu verbessern,
indem wir einen polynomiellen Approximationsalgorithmus
mit Gütegarantie 3/2 entwickelten.
Abbildung 1.14:
Konstruktion des 2/3-Approximationsalgorithmus
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1999-07-28