Eine Machbarkeitsstudie für das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR).
Ziel der Studie war die Diskussion der verschiedenen Realisierungsvarianten, die sich für ein Corporate Network (CN) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt bieten, welches sieben zentrale Standorte verbindet. Das Hauptaugenmerk galt dabei der Bewertung von ATM im Kontext der konkurrierenden Technologien. Die Integration von Sprache und ATM bildete einen weiteren Schwerpunkt.
In dieser Studie wurden die technischen Grundlagen eines unternehmensweiten Sprach-Datennetzes mit ATM als Basistechnologie durch unsere Arbeitsgruppe untersucht. ATM, als generisches Multiplex- und Vermittlungsverfahren, gilt als Basis für universelle Breitbandnetze der Zukunft, weil erst damit eine flexible Nutzung der heute angebotenen Bandbreiten möglich wird. Vor allem der langsame Standardisierungsprozeß bremste die Euphorie der frühen 90er Jahre und läßt ATM heute vielfach als die ewige Technologie der Zukunft erscheinen. Neben ATM sind proprietäre statistische Multiplexer oder Frame-Relay Switches noch oft in Corporate Networks zu finden. In jüngster Zeit konzentriert sich die öffentliche Diskussion außerdem auf die Sprachübertragung mittels des Internetprotokolls IP.
Kernpunkte der Studie waren die Positionierung von ATM als CN-Basistechnologie, die Eignung von ATM zur Sprachübertragung, die Implikationen beim Einsatz von ATM auf 2 Mbit/s (E1) Leitungen sowie die Art des Interworking zwischen ISDN und ATM. Beim Interworking sind zwei Fälle zu unterscheiden: Bei ,,ISDN-basierter Vermittlung`` wird die ATM-Verbindung wie eine Standardfestverbindung verwendet. Wesentlich fortschrittlicher ist die ,,ATM-basierte Vermittlung``. Dabei werden die Gespräche nicht mehr auf ISDN-, sondern direkt auf ATM-Ebene vermittelt. Eine verbesserte Sprach-Datenintegration, Vorteile bei Multi-Hop Umgebungen und eine gute Skalierbarkeit sprechen für diese moderne Vermittlungsvariante. Verfügbare, interoperable Lösungen sind noch selten. Eine der am Markt präsenten Lösungen kam bei dem im folgenden beschriebenen Projekt zum ,,Aufbau eines Sprachdienstes im B-WiN unter Verwendung von ATM-basierter Vermittlungstechnik`` zum Einsatz. Die Studie schloß mit einer Realisationsskizze eines DLR-weiten Netzes zur Sprach-Datenintegration.