Die weiter wachsenden Mobilitätsbedürfnisse unserer Gesellschaft manifestieren sich in einer immer höheren Auslastung der Infrastruktur für den Individualverkehr. So nahmen die Transportaktivitäten in der EU in den Jahren 1970 - 1990 um mehr als 85 % zu, der Güterverkehr sogar um mehr als 100 %. Aus diesen Gründen wird dringend nach neuen Strategien zur besseren Ausnutzung der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur gesucht. Besonderes Augenmerk erhalten derzeit Ansätze, die einen effizienteren Einsatz der vorhandenen Ressourcen durch Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger erbringen sollen. So erhalten Transportunternehmen durch den Bau von intermodalen Frachtterminals die Möglichkeit, Waren während des Transports umzuladen. Die sich hieraus ergebenden gewaltigen Einsparungspotentiale, können allerdings nur durch einen erhöhten Planungsaufwand genutzt werden, da bei der Routenwahl nun eine größere Zahl an Möglichkeiten zur Verfügung steht. Für solche Tourenplanungsprobleme stehen zur Zeit keine marktreifen Planungswerkzeuge zur Verfügung. Das ZAIK/ZPR beschäftigt sich intensiv mit der Tourenplanung für den intermodalen Gütertransport. Es wird untersucht, wie sich eine Effizienzsteigerung durch den Einsatz intelligenter Umladestrategien sowie geschickter Dislozierung von Umladestationen erreichen läßt. Dies umfaßt so verschiedenartige Fragestellungen wie die Untersuchung intermodaler Ansätze zur Güterverkehrsplanung, die Verlagerung und Vernetzung des Verkehrs in den Ballungsräumen (Citylogistik) oder die Verwendung von Sammeldepots durch Branchen wie Paketdienste oder Speditionen. Es wurden in diesem Bereich Verbesserungalgorithmen entwickelt und diese werden zur Zeit an Beispielen aus der Realität getestet. Diese Forschung wird durch die Afried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung gefördert. Eine Diplomarbeit zu diesem Thema wurde auch durch die Firma GEDAS vergeben und von unserer Arbeitsgruppe betreut.