Instrumente des Kyoto-Protokolls |
Joint Implementation | Emmission Trading | Kohlendioxidsenken |
Die Idee des Verfahrens Joint Implementation wurde von Norwegen 1991 im Rahmen des Zwischenstaatlichen Verhandlungsauschuss in die Klimapolitik eingebracht (vergleiche (Seminar Umweltökonomie des IWW (Uni Karlsruhe)). 1992 wurde es dann in Artikel 4 der Klimarahmenkonvention in Rio de Janeiro aufgenommen.
Für Joint Implementation lassen sich Vor- sowie potentielle Nachteile
anführen.
Zum einem -wie bereits erwähnt- kann es für die Staaten eine
erhebliche finanzielle Erleichterung darstellen.
Zudem ist es unerheblich, wo die Reduktion an z.B. CO2 erreicht wurde,
da sich das Gas nach der Emittierung schnell ausbreitet. Gleiches gilt für
die anderen Treibhausgase, die im Kyoto-Protokoll behandelt werden.
Daneben können die Vorraussetzungen für umweltschonende Technologien
in einem anderen Land wesentlich günstiger sein als im Geberland.
Kritiker bemängeln, dass JI dazu führen könnte, dass
vermehrt Kernkraftwerke gebaut werden, und dass sich, damit man möglichst schnell eine
Emissionsreduktion erreicht wird, sich auf eine Effizienzsteigerung
der bestehenden Technologien beschränkt wird
(vergleiche (GERMANWATCH).
Der erste Kritikpunkt wurde jedoch durch den Bonner Beschluss auf der CoP-6b revidiert. Atomkraftprojekte können jetzt weder beim JI noch beim CDM geltend gemacht werden.
Für eine Kontrolle der Handelsvorgänge wurden erst in Marrakesch Instrumente entwickelt. Ein Land darf keine Emissionsrechte mehr verkaufen, wenn es seine Vorgaben nicht erfüllt. Jedes Land muss eine bestimmte Menge an Emissionsrechten zuräckhalten, die es nicht in den Handel einbringen darf. Damit soll der Verkauf von nicht gedeckten Emissionsrechten verhindert werden.
Ein häufig erwähntes Problem beim Emission Trading, sind
die ehemaligen Ostblockstaaten, deren Wirtschaft und damit auch die Emissionen weitgehend zum Erliegen gekommen
sind.
Da sie aber ein Jahr für die Berechnung wählen dürfen,
in denen sie einen erheblich höheren Austoß
verzeichneten, stehen prinzipiell freie Mengen an CO2-Emissionsrechten
zur Verfügung, so dass Länder ihre Verpflichtung erfüllen können, ohne dass
sich die Situation gegenüber 1990 wirklich verbessert.
Dieser Vorgang wird auch als Handel mit Hot Air bezeichnet.
An der Anrechnung der Senken ist allerdings häufig Kritik geübt worden,
da die wissenschaftliche Grundlage für eine Berechnung des
Reduktionspotentials noch nicht gegeben sei.
Zudem wollen einigen Länder sich einer einseitigen
Praxis bedienen:
Japan z.B. möchte sich Aufforstungen anrechnen lassen, aber Abholzungen
nicht zu den Emissionen zählen.
Ebenso bestehen Probleme wegen der Anrechnung des Bestandes
(vergl. GEO).
Es ist zur Zeit nicht bekannt, welche Baumarten, welche Wachstumphasen und
welche klimatischen Verhältnisse
für die Speicherung an CO2 am günstigsten sind.
Eine Anrechnung von Holzplantagen als normale Senke
könnte zur Folge haben, dass Urwälder vermehrt abgeholzt werden
würden, da damit der Nutzen für die Länder weiter steigt.
Zudem ist der Waldbestand normalerweise nur ein Zwischenspeicher,
der das Kohlendioxid auch wieder abgeben wird.
Für eine dauerhaftere Speicherung muß die
Bewirtschaftung des Waldes eingeschränkt werden.
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